Gesundheitsversorgung 2025 im Bezirk Liezen

Rahmenbedingungen geklärt – Leitspital wird gebaut – optimale flächendeckende medizinische Versorgung gesichert

 

Wir haben in der Steiermark ein Gesundheits- und Spitalswesen, das ausgezeichnet funktioniert und auf das wir zu Recht sehr stolz sein können. Und obwohl das so ist, sind wir gefordert, aufgrund der massiven Veränderungen der Rahmenbedingungen, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten ergeben haben, aktiv zu reagieren, um das „System“ fit für die nächsten Generationen zu halten bzw. zu machen, zumal die grundgelegte Struktur des Gesundheitssystems in der Steiermark ungefähr 100 Jahre alt ist.

 

Welche Rahmenbedingungen haben sich verändert?

  • Die Krankheitsbilder der Bevölkerung haben sich massiv verändert (z.B. Multimorbidität, chronische Erkrankungen).
  • Die Gesellschaft wird immer älter, daher braucht es sowohl im stationären, im mobilen als auch im niedergelassenen Bereich neue Versorgungs- und Betreuungsformen.
  • Die Wegzeiten zu einem Spital oder einem Arzt bzw. einer Ärztin sind durch die Mobilität der Bevölkerung und den Ausbau der Infrastruktur kürzer geworden. Wir haben ein flächendeckendes und exzellent funktionierendes Notarzt-Wesen, das in zeitkritischen Fällen zum Patienten und zur Patientin kommt.
  • Der medizinische Fortschritt und der medizinisch-technische Fortschritt, aber auch die Spezialisierung in den medizinischen Fachdisziplinen haben die Behandlung von Patientinnen und Patienten wesentlich erleichtert – Krankenhausaufenthalte haben sich verkürzt, ambulante Versorgungen an Bedeutung gewonnen und machen somit andere Versorgungsstrukturen – notwendig
  • Steigerung des Qualitätsanspruches in der medizinischen Behandlung: Ein wesentlicher Indikator ist eine ausreichende „Fallzahl“ zur Aufrechterhaltung der ärztlichen Routine, die nur dann gegeben ist, wenn ein ausreichendes Einzugsgebiet und dadurch eine bestimmte Spitalsgröße vorhanden ist.
  • Das Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz, das derzeit noch in einer Übergangsphase ist, stellt die Krankenhausbetreiber schon jetzt – aber vor allem ab 2021 – vor große Probleme und erzeugt einen Ärztemangel in den Spitälern;
  • auch im niedergelassenen Bereich bei den Hausärztinnen und Hausärzten ist außerhalb der Städte in den nächsten Jahren mit einem Ärztemangel zu rechnen.
  • Viele junge Ärztinnen und Ärzte wollen flexibel im Team arbeiten. Diese müssen wir ihnen als Alternative zur Einzelordination anbieten können.

 

Wenn wir alle Strukturen so beibehielten, wie sie derzeit sind, dann wird das qualitätsvolle und flächendeckende Gesundheitssystem in der Steiermark früher oder später nicht mehr aufrechtzuerhalten sein.

 

Ein modernes Gesundheitssystem braucht eine auf diese Veränderungen abgestufte wohnortnahe allgemeinmedizinische, spezialisierte fachärztliche, notärztliche und stationäre Versorgung.

 

Mit dem Regionalen Strukturplan Gesundheit Steiermark 2025 (RSG-St 2025) wurde im Juni 2017 beschlossen, im Bezirk Liezen die drei bestehenden Krankenhäuser (Bad Aussee, Rottenmann und Schladming) zu einem größeren Leitspital zusammenzufassen. Dadurch können die medizinischen Kapazitäten gebündelt und in Zukunft mehr Fächer angeboten werden als derzeit an den bisherigen drei Standorten zusammen. Das neue Leitspital wird somit die Qualität der medizinischen Versorgung für die Bevölkerung im Bezirk Liezen deutlich verbessern und die Attraktivität des Bezirkes für Ärztinnen und Ärzte erhöhen. Durch das breitere medizinische Angebot werden die Patientinnen und Patienten noch besser versorgt. Die höheren Fallzahlen sichern die Behandlungsqualität und ermöglichen ein Mehr an Weiterbildungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten für die jungen Ärztinnen und Ärzte.

 

Das Leitspital Liezen wird mit 226 Betten – davon 6 tagesklinischen Betten – in den Fächern

  • Allgemeinchirurgie
  • Innere Medizin
  • Orthopädie/Traumatologie
  • Gynäkologie und Geburtshilfe
  • Akutgeriatrie und Remobilisation
  • Intensivmedizin
  • Palliativmedizin
  • Ambulanz mit dem Zusatzangebot Kinderheilkunde (NEU) sowie
  • Ambulanz mit dem Zusatzangebot Neurologie (NEU)

 

 

für die ambulante und stationäre medizinische Versorgung von 80.000 Bewohnerinnen und Bewohner im Bezirk Liezen sorgen.

 

Darüber hinaus werden alle drei bisherigen Spitalsstandorte weiterhin zur Gesundheitsversorgung der Steirerinnen und Steirer beitragen. Es werden Gesundheitszentren und Facharztzentren entstehen, die die medizinische Versorgung im Bezirk Liezen weiter verbessern.

 

 

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der angehängten Presseunterlage.

 

Fotonachweis: Steinberger Birgit (bei Namensnennung honorarfrei)

Fotobeschriftung: KO Schwarz, LRin Lackner, LR Drexler und KO Lackner