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Titschenbacher: Bauern brauchen mehr Wertschätzung und faire Erzeugerpreise

Bäuerinnen und Bauern in Bezirk Liezen leisten Großes, sind Wirtschaftsmotor und beleben den Tourismus

 TitschenbacherMehr Wertschätzung! Bauern schaffen regionale Identität und beleben Tourismus. Die heimischen Bäuerinnen und Bauern leisten Großes: Sie decken den Tisch mit hochwertigen, gesunden Lebensmitteln aus bäuerlicher Familienlandwirtschaft, stellen Holz als natürliches Baumaterial bereit und versorgen die Bevölkerung mit Bioenergie aus nachwachsenden Rohstoffen. Sie sind ein wichtiger Wirtschaftsmotor im ländlichen Raum, denn die Bauernschaft sichert direkt und indirekt rund 100.000 Arbeitsplätze und gestaltet unsere unverwechselbare Landschaft. Mit der Vielfalt an regionalen Lebensmitteln, Spezialitäten und Marken stärken sie eine regionale Identität und belegen den Tourismus. „Die Bäuerinnen und Bauern verdienen mehr Wertschätzung und brauchen auch faire Erzeugerpreise, um ihre Höfe weiterführen zu können“, unterstreicht Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher.

Milch: Einzelne Handelsketten in Deutschland und Dänemark zahlen freiwillig mehr. Österreich ist EU-weit das einzige Land, das gentechnikfreie Milch herstellt. Trotzdem sinkt jener Anteil, den die Milchbäuerinnen und Milchbauern vom Konsumentenpreis erhalten. Einzelne Handelsketten in anderen EU-Ländern wie beispielsweise Aldi und Netto in Deutschland oder auch COOP beziehungsweise REMA 1000 in Dänemark heben für Trinkmilch seit Herbst einen sogenannten Solidaritätsbeitrag ein. Dieser kommt über die Molkereien in Form höherer Milcherzeugerpreise direkt den Milchbäuerinnen und Milchbauern zugute. Titschenbacher: „Mit dieser Solidaritätsaktion unterstützen dort der Lebensmittelhandel und die Konsumenten ihre jeweiligen Milchbäuerinnen und Milchbauern in der aktuell so schwierigen Markt- und Einkommenssituation.“ Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher fordert den in Österreich tätigen Lebensmittelhandel auf diesem Vorbild zu folgen.

Urlaub am Bauernhof: Botschafter der realen Landwirtschaft. In keinem Bereich der Landwirtschaft kommen so viele Konsumenten in Kontakt mit der Landwirtschaft wie bei Urlaub am Bauernhof. Knapp 1.600 (davon 430 qualitätsgeprüfte) Betriebe geben ihr Wissen um bäuerliche Lebensmittel und die Bedeutung der Landwirtschaft weiter und fungieren somit als Botschafter der bäuerliche Welt. Sie gelten als wertvolles Bindeglied zwischen Stadt und Land. Es geht vor allem darum, heimische Landwirtschaft so darzustellen wie sie wirklich ist und nicht klischeehafte Bilder von „Disneybauernhöfen“ zu vermitteln.

Urlaub am Bauernhof: Wichtiges Einkommensstandbein. Landwirtschaftliche Betriebe erwirtschaften rund 1/3 des Einkommens mit dem Betriebszweig Urlaub am Bauernhof. Vor allem kleinere Betriebe profitieren durch die Erwerbskombination Urlaub am Bauernhof und können durch diese alternative Einkommensquelle ihre Existenz absichern. Erfreulich ist zudem, die Entwicklung der Preise auf den Betrieben. Während in Produktionssparten der Landwirtschaft wie Milch-, Schweine- oder Getreideproduktion Betriebe durch niedrige Erzeugerpreise immer wieder unter Druck geraten, konnten die Preise bei Urlaub am Bauernhof in den letzten Jahren hingegen kontinuierlich um 4,5 Prozent jährlich gesteigert werden. Die Preisgestaltung obliegt dem Vermieter selbst.

Bergbauern Herzstück der Agrarpolitik. „Die 11.000 steirischen Bergbauernfamilien sind für die Steiermark von größter Bedeutung. Sie bewirtschaften fast die Hälfte der landwirtschaftlichen Nutzfläche in unserem Bundesland und sind als Erhalter und Pfleger des Landschaftsbildes auch für den Tourismus ein entscheidender Faktor. Dazu Präsident Franz Titschenbacher:

„Unsere Bergbauern sind ein Herzstück unserer Agrarpolitik – und wir tun alles, damit sie ihre Höfe weiterführen können. Mit der Ausgleichzulage für Bergbauern und benachteiligte Betriebe und mit dem Umweltprogramm haben wir hier bereits Einiges erreicht. Und auch das Land Steiermark hilft mit dem Infrastrukturbeitrag, der besonders benachteiligten Höfen für den Eigentransport ihrer wertvollen Bergbauernmilch zu Gute kommt.“

 Pein: Fleischherkunft auf Speisekarte. „Wir kämpfen auf allen Ebenen dafür, dass die Herkunft von Fleisch auch in der Gastronomie verpflichtend auf die Speisekarten kommt – denn das will auch der Großteil der Konsumenten. Mit dem neuen Bundesvergabegesetz haben wir bereits erreicht, dass die Kantinen der öffentlichen Unternehmen ab März regionalen Produkten den Vorzug geben können – und das fordern wir unter dem Motto „Best- statt Billigstbieter“ auch für die Gastronomie.“

Kammer ist verlässlicher Wegbegleiter. Eine fundierte Ausbildung, gepaart mit ständiger beruflicher und persönlicher Weiterbildung sowie eine gute Fachberatung sind für die erfolgreiche Führung der bäuerlichen Familienbetriebe wesentliche Grundvoraussetzungen. Titschenbacher: „Hier ist die Kammer ein verlässlicher Wegbegleiter und starker interessenspolitischer Partner.“ Die Stichwörter dazu: 3.300 fachliche und persönlichkeitsbildende Kurse, Vorträge und Seminare organisiert vom Ländlichen Fortbildungsinstitut. Facharbeiter- und Meisterausbildung in 15 Sparten, unzählige Weiterbildungsangebote in den Bildungshäusern Steiermarkhof und der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl. Der Präsident: „Unsere unabhängigen Beraterinnen und Berater begleiten und unterstützen die bäuerlichen Familienbetriebe bei der Betriebsführung, beim Investieren, bei der Optimierung und Spezialisierung der Produktion sowie bei der Weiterentwicklung und Neuausrichtung der Höfe. 373.000 Beratungsstunden pro Jahr oder durchschnittlich 5,2 Beratungen pro Betrieb unterstreichen die geballte Fachkompetenz der Kammer.“